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Preisgestaltung im Marketing – die Buchhaltung hilft

  • Autorenbild: Melissa Fürdank
    Melissa Fürdank
  • 15. Dez. 2024
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 11. Feb.

Die richtige Preisstrategie: Buchhaltung als Grundlage für die Kostenrechnung für Ihren Erfolg


Warum eine saubere Kostenrechnung für Ihre Preisgestaltung entscheidend ist


Viele Unternehmer wissen nicht genau, wie sie den Preis eines Produktes oder einer Dienstleistung festlegen sollen. Oft entscheiden sie nach Bauchgefühl oder schauen, was die Konkurrenz macht. Aber ohne eine gute Kostenrechnung fehlt die Grundlage für eine clevere Preisstrategie. Wenn man nicht weiß, welche Kosten gedeckt werden müssen, kann es passieren, dass man am Ende Verluste macht. Das will natürlich niemand.


Die Buchhaltung hilft, alle Zahlen im Blick zu behalten. So kann man sicherstellen, dass der Preis nicht nur die Kosten deckt, sondern auch Gewinn bringt. Doch es gibt noch mehr zu beachten: Der Preis hängt auch vom Marketing-Mix, der psychologischen Preisgestaltung und von gesetzlichen Bestimmungen ab. Ein Produkt kann noch so gut sein – wenn der Preis nicht passt, wird es sich schlecht verkaufen.


Ein hoher Preis kann Kunden abschrecken, aber auch zeigen, dass ein Produkt hochwertig ist. Teure Produkte wirken oft edler. Ein niedriger Preis kann helfen, Kunden auf das Angebot aufmerksam zu machen. Es gibt verschiedene Ansätze, um den perfekten Preis zu finden. Es ist wichtig die möglichen Varianten zu testen. Manche Firmen setzen bewusst auf günstige Preise, um viele Kunden anzulocken. Andere verlangen mehr, weil sie exklusive Qualität bieten.


Viele machen den Fehler, den Preis einfach nach einer festen Formel zu berechnen. Besser ist es, sich zu überlegen, welchen Mehrwert das Produkt oder die Dienstleistung hat. So kann man Kunden überzeugen, mehr Geld auszugeben.


Auch psychologische Tricks wie krumme Zahlen helfen. Zum Beispiel wirkt ein Preis von 97 Euro günstiger als 100 Euro. Kunden denken dann, sie sparen Geld, obwohl es nur ein kleiner Unterschied ist.


Auch die Konkurrenz ist wichtig. Manchmal hilft ein günstiger Preis, aber oft ist es besser, mit besonderen Dienstleistungen zu punkten. Wer den Preis pro Artikel clever festlegt, kann sein Unternehmen erfolgreich machen.


Eine durchdachte Preisstrategie sorgt dafür, dass ein Unternehmen langfristig wächst und sich am Markt behauptet.

Die Freude am Marketing ist groß, noch mehr wenn die Arbeit fair abgerechnet wird
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Wie hilft die Kostenrechnung bei der Preisgestaltung?


  1. Kostenstrukturen klar analysieren Um den richtigen Preis festzulegen, müssen Sie alle direkten und indirekten Kosten erfassen. Nur wenn Sie genau wissen, welche Ausgaben Sie haben, können Sie eine sinnvolle Kalkulation erstellen. Dazu gehören:

  • Personalkosten: Dazu zählt Ihre eigene Arbeitszeit oder die Löhne Ihres Teams.

  • Material- und Softwarekosten: Programme für Design oder Marketing-Tools wie Ads-Budgets müssen mit einberechnet werden.

  • Fixkosten: Miete, Versicherungen und Strom laufen jeden Monat weiter, egal wie viele Aufträge Sie haben.

  • Variable Kosten: Diese hängen direkt davon ab, wie viele Produkte oder Dienstleistungen Sie verkaufen, z. B. Materialkosten oder Versandgebühren.

  1. Den Break-Even-Point berechnen Die Kostenrechnung hilft Ihnen, genau zu berechnen, ab welcher Umsatzhöhe Sie Gewinne erzielen. Dieser Punkt wird als Break-Even-Point bezeichnet. Er gibt an, wie viele Produkte oder Dienstleistungen Sie verkaufen müssen, um alle Kosten zu decken – also weder Verlust noch Gewinn zu machen. Um den Break-Even-Point zu berechnen, müssen Sie Ihre Fixkosten (z. B. Miete, Versicherungen, Gehälter) sowie Ihre variablen Kosten (z. B. Materialkosten, Versand) berücksichtigen. Erst wenn Ihre Einnahmen diese Kosten übersteigen, erzielen Sie Gewinn. Ein Beispiel: Sie verkaufen eine Dienstleistung für 100 Euro. Ihre variablen Kosten pro Verkauf betragen 30 Euro. Zusätzlich haben Sie monatliche Fixkosten von 2.000 Euro. Ihr Deckungsbeitrag pro Verkauf beträgt also 70 Euro (100 Euro - 30 Euro). Um den Break-Even-Point zu erreichen, müssen Sie Ihre Fixkosten durch den Deckungsbeitrag teilen: 2.000 Euro / 70 Euro = ca. 29 Verkäufe. Das bedeutet, dass Sie mindestens 29 Einheiten verkaufen müssen, um keinen Verlust zu machen. Ab dem 30. Verkauf machen Sie Gewinn. Mit diesem Wissen können Sie Preise strategisch anpassen und realistische Umsatzziele setzen. Eine gute Kenntnis Ihres Break-Even-Points hilft Ihnen außerdem, Risiken zu minimieren und nachhaltige Entscheidungen zu treffen.

  2. Profitabilität von Projekten prüfen Durch regelmäßige Auswertungen wissen Sie genau:

  • Welche Projekte rentabel sind: Sie erkennen, welche Aufträge sich lohnen und welche nicht. Anhand der Kosten-Nutzen-Analyse sehen Sie, wo die höchsten Gewinne erzielt werden und welche Projekte möglicherweise unterbewertet sind. Dies ermöglicht es Ihnen, sich auf lukrative Projekte zu konzentrieren und unrentable Aufträge zu vermeiden.

  • Wo die Kosten aus dem Ruder laufen: Eine detaillierte Analyse zeigt Ihnen, wo unnötige Ausgaben entstehen. Sie können gezielt Einsparungen vornehmen, indem Sie kostspielige Prozesse optimieren oder alternative Lösungen finden, ohne die Qualität Ihrer Arbeit zu beeinträchtigen. Durch eine effizientere Nutzung von Ressourcen können Sie Ihre Gewinnmargen verbessern.

  • Wie Sie ähnliche Aufträge in Zukunft besser kalkulieren: Durch die Auswertung vergangener Projekte können Sie Muster erkennen und zukünftige Kalkulationen präziser gestalten. Sie lernen aus Fehlern, verbessern Ihre Preisgestaltung und vermeiden unerwartete Kosten. Dies hilft Ihnen, Angebote realistischer zu gestalten und Ihre wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern.

  1. Preise mit Mehrwert definieren Die Zahlen aus der Kostenrechnung bieten Ihnen die Sicherheit, Ihre Preise zu verteidigen. Sie wissen genau, warum Ihre Leistungen einen bestimmten Preis haben und können dies auch Kunden gegenüber schlüssig erklären. Viele Kunden denken nur an den Endpreis, aber nicht an die vielen Kosten, die im Hintergrund anfallen. Wenn Sie Ihre Kosten genau kennen, können Sie Ihren Preis selbstbewusst nennen, ohne das Gefühl zu haben, zu teuer zu sein. Sie wissen: Der Preis ist fair und sichert Ihr Geschäft langfristig ab.


Ein durchdachtes Preismanagement ist also nicht nur gut für Ihr Unternehmen, sondern hilft Ihnen auch dabei, langfristig erfolgreich zu sein.

 

Praxisbeispiel: Preisgestaltung mit der richtigen Kostenrechnung


Eine Marketing-Agentur in Wien betreute 2023 mehrere Social-Media-Kampagnen. Für ein monatliches Projekt berechnete sie pauschal 1.500 Euro.


Problem:

Nach einer detaillierten Kostenrechnung stellte sich heraus, dass die internen Arbeitsstunden und Werbebudgets insgesamt 1.700 Euro betrugen. Die Agentur machte also 200 Euro Verlust pro Monat.


Lösung:

Durch die Erfassung und Analyse aller Kosten wurde der Stundensatz angepasst. Für künftige Projekte wurde der Preis auf 2.200 Euro erhöht, um sowohl die Kosten zu decken als auch eine Gewinnspanne zu sichern.


Ergebnis:

Die Agentur steigerte ihre monatlichen Einnahmen um 700 Euro pro Projekt und konnte gleichzeitig transparenter mit Kunden kommunizieren.


 

Fazit: Mit Zahlen zum Erfolg


Eine fundierte Kostenrechnung ermöglicht es Ihnen, Ihre Preise so zu gestalten, dass sie Ihre Arbeit wert sind und langfristig Gewinne sichern. Sie hilft Ihnen, Fehlkalkulationen zu vermeiden und sicherzustellen, dass Ihre Preise nicht nur kostendeckend, sondern auch gewinnbringend sind. Eine professionelle Buchhaltung sorgt dafür, dass Sie Ihre Kosten stets im Blick behalten und Ihre Preisstrategie nachhaltig optimieren. Durch regelmäßige Auswertungen können Sie genau erkennen, welche Projekte sich lohnen und wo Einsparpotenziale bestehen.


Darüber hinaus stärkt eine durchdachte Kostenrechnung Ihr Verhandlungsgeschick mit Kunden. Sie können klar darlegen, warum Ihr Preis gerechtfertigt ist und wie sich dieser zusammensetzt. So steigern Sie nicht nur Ihre Glaubwürdigkeit, sondern schaffen auch Vertrauen bei Ihren Kunden. Letztendlich führt eine strategische Preisgestaltung dazu, dass Sie Ihre wirtschaftliche Stabilität sichern und langfristig wettbewerbsfähig bleiben.


Benötigen Sie Unterstützung bei der Kostenrechnung? Vernetzen Sie sich gerne mit mir auf LinkedIn oder informieren Sie sich weiter bei der WKO oder dem BMF.




Weitere Informationen zur Marketing-Buchhaltung unter: online Marketing-Buchhaltung | PRO-BUCHHALTUNG DIGON GMBH

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